IMT Innovation Workshop Gruppe

Lesedauer

5 Minuten

Datum

Verfasser

Christoph Untersander

Innovation durch Design-Thinking Workshops

In einem zunehmend wettbewerbsintensiven und sich schnell verändernden Markt ist es für Unternehmen unerlässlich, kontinuierlich Innovationen in ihrem Produktportfolio zu entwickeln. Um neue Ideen zu generieren und strategische Herausforderungen zu meistern, setzen wir bei IMT auf Design Thinking als zentrales Werkzeug für Innovationsprozesse.

Der folgende Artikel beschreibt unsere Methodik und den Einsatz des Double-Diamond-Modells in diesem Prozess, um ein besseres Verständnis der Kundenbedürfnisse und die Entwicklung innovativer Lösungen zur Bewältigung dieser Probleme zu ermöglichen. Wir gehen auch auf die Vorteile des Low-Fidelity-Prototyping ein, um die Ideen zu visualisieren und frühzeitig im Entwicklungsprozess Feedback einzuholen.

Wir haben diesen Ansatz in verschiedenen Kundenworkshops angewandt und beschreiben im Folgenden unsere Erfahrungen bei der Durchführung eines Innovationsworkshops für einen führenden Hersteller von Energiesystemen.

 

Ein bewährtes Modell für Innovationsprozesse

Das Double-Diamond-Modell wurde 2005 vom Design Council entwickelt, einer in Grossbritannien ansässigen Organisation, die den Wert von Design in Innovation, Bildung und Wirtschaft fördert. Durch die Analyse verschiedener Methoden und Arbeitsabläufe ermittelten sie gemeinsame Muster, wie erfolgreiche Projekte von der Erkundung des Problembereichs zur Bereitstellung von Lösungen übergehen. Dies führte zur Schaffung des Doppeldiamanten als visuelle Darstellung dieser Prozesse.

Der Double Diamond hilft dabei, den Innovationsprozess in zwei wesentliche Phasen zu gliedern: Problemidentifikation und Lösungsfindung. Beide Phasen sind wiederum in zwei Schritte unterteilt, wodurch der Prozess klar strukturiert wird. Ziel ist es, den Problemraum vollständig zu verstehen, bevor man sich der Entwicklung von Lösungen widmet, um zu verhindern, dass Lösungen für schlecht definierte Probleme entstehen.

Das Double-Diamond-Modell leitet das Design Thinking vom Verstehen der Bedürfnisse bis zum Testen der Lösungen.
1. Entdecken – Den Problemraum erkunden

Im ersten Schritt, dem Entdecken, ermutigen wir die Teilnehmenden dazu, sich intensiv mit den bestehenden Herausforderungen in ihrem operativen Geschäft auseinanderzusetzen. Gemeinsam sammeln wir Informationen über aktuelle Prozesse und die Bedürfnisse der relevanten Stakeholder und User. Hierbei steht im Vordergrund, die Perspektiven der Endnutzer und internen Stakeholder zu berücksichtigen und zu verstehen, um ein umfassendes Bild der Ausgangslage zu erhalten.

Wir setzen Techniken wie Expert-Interviews, Desk Research und Datenanalysen ein, um ein tiefes Verständnis der aktuellen Herausforderungen zu erlangen. Ziel ist es, möglichst viele Informationen und Perspektiven zu sammeln, um eine breite Grundlage für die nächsten Schritte zu schaffen.

 

2. Definieren – Den Fokus schärfen

Im zweiten Schritt, dem Definieren, bündeln wir das gesammelte Wissen und formulieren klare Problemstellungen. Dabei geht es darum, die zentrale Herausforderung genau zu definieren und die gesammelten Informationen zu verdichten. Diese Phase ist entscheidend, um den Fokus auf die relevanten Problemfelder zu legen und sicherzustellen, dass wir uns auf die Aspekte konzentrieren, die den grössten Einfluss auf die zukünftigen Entwicklungen haben.

Durch das Priorisieren der Inputs und das Herausarbeiten der wichtigsten Erkenntnisse können wir klare Handlungsfelder identifizieren, auf die wir in der folgenden Phase gezielt eingehen.

3. Entwickeln – Ideen kreieren und Lösungen gestalten

Im dritten Schritt, dem Entwickeln, dürfen die Teilnehmenden kreativ werden. Hier motivieren wir sie dazu, möglichst viele unterschiedliche Ideen zu entwickeln, um die zuvor definierten Herausforderungen zu lösen. Mit Hilfe von Brainstorming-Techniken und Kreativitätsmethoden wie 6-3-5 generieren wir innovative Ansätze und Lösungswege.

Besonders wertvoll ist die Vielfalt an Perspektiven innerhalb des Teams, die zu einer Vielzahl von Lösungsansätzen führen. Diese werden gemeinsam diskutiert, weiterentwickelt und auf ihre Machbarkeit hin überprüft. Dabei legen wir einen starken Fokus auf die Sichtweise der Endnutzer, um sicherzustellen, dass die Lösungen nicht nur innovativ, sondern auch praktisch und umsetzbar sind.

4. Umsetzen – Prototypen und Tests

Zuletzt leiten wir die Umsetzen-Phase ein. Hier wählen die Workshop-Teilnehmer die besten Ideen aus und setzen sie in Low-Fidelity-Prototypen selbst um. Diese Prototypen, die aus einfachen Materialien wie Papier und Karton gefertigt werden, geben den Teilnehmenden und Führungskräften die Möglichkeit, die Ideen schnell greifbar zu machen und zu testen.

Das Erstellen von Prototypen und Mockups ermöglicht, frühzeitig Feedback zu sammeln und die Lösungen weiter zu verfeinern. Durch das Bauen und Testen der Prototypen bekommen die Teilnehmer wertvolle Einblicke in die Praktikabilität ihrer Ideen und können notwendige Anpassungen direkt vornehmen.

Innovation durch Zusammenarbeit stärken

Die Innovations-Workshops bieten bereichernde und spannende Erfahrungen für die Teilnehmer. Durch die strukturierte Vorgehensweise des Double Diamond-Modells können wir komplexe Herausforderungen systematisch angehen und innovative Lösungen entwickeln.

Besonders hervorzuheben ist die Zusammenarbeit innerhalb der Teilnehmer, die durch den Design Thinking-Prozess verstärkt wird.

Die Teammitglieder können sich intensiv austauschen, entwickeln eine gemeinsame Sichtweise auf ein Problem und schärfen ihr Verständnis für Innovationsprozesse. Dies fördert nicht nur den kreativen Austausch, sondern stärkt auch den Zusammenhalt innerhalb des Teams, vor allem auf der Führungsebene.

Als nächster Schritt nach dem Workshop werden die erzeugten Prototypen weiter verfeinert, bei Bedarf in CAD modelliert und additiv gefertigt. Zusätzlich erstellt die IMT einen detaillierten Bericht, der alle wichtigen Erkenntnisse, Design-Prototypen und nächsten Schritte festhält. Dazu gehören eine Zusammenfassung der entwickelten Konzepte, das Feedback der Teilnehmer und ein Vorschlag, wie die Ideen in die Produktentwicklungspipeline des Unternehmens integriert werden können.

Fazit

Unsere Erfahrung zeigt, dass der Design-Thinking-Prozess und die enge Zusammenarbeit zwischen den Teilnehmern der Schlüssel zur Entwicklung innovativer und umsetzbarer Lösungen sind. Der Erfolg des Innovationsworkshops zeigt, dass strukturierte Kreativität und nutzerzentrierte Ansätze entscheidend für eine effiziente Innovationsförderung sind. Unsere Kunden sind nach dem Workshop hoch motiviert, halten den Schwung aufrecht und sorgen dafür, dass die Konzepte weiterentwickelt werden.

Die Workshops finden in der Regel an einem malerischen Ort in den Schweizer Alpen oder bei unseren Kunden direkt vor Ort statt und sind auf eine Dauer von 2-3 Tagen ausgelegt. IMT achtet auf eine strukturierte und dennoch flexible Planung und passt die Agenda an die spezifischen Bedürfnisse des Kunden an, mit dem Ziel, den Nutzen der Zusammenarbeit und der kreativen Erkundung zu maximieren.

Basierend auf unseren Erfahrungen empfehlen wir zukünftigen Kunden, bereits vor oder sehr früh in der Produktentwicklungsphase eine Kultur des kreativen Denkens zu etablieren, um Chancen zu erkennen und Designbeschränkungen zu überwinden.

Sind Sie bereit, das kreative Potenzial Ihres Teams zu entfalten und Innovation in Ihrem nächsten Projekt zu fördern?

Kontaktieren Sie uns noch heute und entdecken Sie, wie unsere massgeschneiderten Innovationsworkshops Ihre Ideen in umsetzbare Lösungen verwandeln können.

 

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